„Wenn man das hier so vor Ort sieht, kann man sich alles viel besser vorstellen als beim Lesen in Büchern…“ So oder ähnlich beschrieben die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen der Ida-Purper-Schule (9c, 10a und 10b) ihre Eindrücke, die sie vom 25.09.-27.09.2019 in Verdun, Douaumont und Natzweiler-Struthof, sowie im Memorial d´Alsace in Schirmeck bei ihrer dreitägigen Exkursion zu Kriegsschauplätzen des Ersten Weltkriegs und des Konzentrationslagers im Nachbarland Frankreich sammelten.
Ziel dieser Studienfahrt, die hauptverantwortlich von den Lehrern Heike Holtermann und Michael Ozimek sowie Herrn Wilfried Ulrich (als Jugendreferent des Kirchenkreises Obere Nahe) organisiert und geplant wurde, war die aktive und kritische Auseinandersetzung mit dem Handeln und Leiden derer, die in den beiden großen Kriegen, nicht nur Europa sondern die ganze Welt nachhaltig beeinflussten und bis heute prägen. Insbesondere vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen sollten die Jugendlichen für die Wahrung der Grund- und Menschenrechte sensibilisiert und zur Achtung aller Menschen sowie zum Streben nach Frieden und Toleranz motiviert werden.
So bildete der Besuch der ehemaligen Synagoge in Schirmeck einen würdigen und ebenso eindrucksvollen Abschluss. Dabei waren die französischen Gastgeber positiv vom regen Interesse ihrer Besucher überrascht und würdigten ihrerseits diese besondere Art der Völkerverständigung.
Da aber gerade die Auseinandersetzung mit dem Holocaust (oder Schoah, wie jüdische Gläubige dieses Menschheitsverbrechen nennen) nicht nur viele Fragen aufwirft, sondern auch unmittelbar emotional und nachhaltig wirkt, wurden die Schülerinnen nicht nur von ihren Lehrern begleitet. Neben den in der Planung ausreichend berücksichtigten Reflexionsphasen erwies sich die Anwesenheit der Schulsozialarbeiterin, Frau Jeanette Hombrecher und des Schulelternsprechers, Gerd Pälzer als sinnvolle und nötige Maßnahme.
Vor allem der Besuch des Konzentrationslagers in Natzweiler-Struthof berührte die Jugendlichen tief. Die in diesem Zusammenhang auftretenden Gefühle und Fragen konnten bereits vor dem Besuch des Lagers in der Reaktion auf den Film „Nackt unter Wölfen“ aufgefangen und individuell passend begleitet werden.
Trotz dieser inhaltlich anspruchsvollen und emotional bewegenden Themen bewerteten die zukünftigen Abgänger der Ida-Purper-Schule diese Exkursion als vollen Erfolg. Nicht nur in der medial äußerst anschaulichen und interaktiven Ausstellung des Memorial d´ Alsace konnten die Erwachsenen von morgen erahnen, dass die Zukunft Europas und der Welt nur im gemeinsamen Bemühen um Frieden und Respekt gelingen kann.
Die Erfahrungen und Erkenntnisse, die die Jugendlichen hier gewinnen konnten, sollen am Donnerstag, den 07.11.2019 um 19.00 Uhr in der Aula den Eltern und den großzügigen Sponsoren (der Evangelischen Kirche im Rheinland, dem Bildungsministerium, dem Nationalparklandkreis Birkenfeld, der Stadt Idar-Oberstein und der Bürkle-Stiftung) in angemessener Form präsentiert werden.
Artikel: Wir ziehen in den Frieden
Dass auch hundert Jahre nach der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts und auch noch weit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Erinnerung an menschliches Handeln und Leiden nicht nur wichtig ist, sondern immer noch sehr berührend sein kann, zeigten am Donnerstag, den 07.11.2019, die Schülerinnen und Schüler der Abgangsklassen (9c, 10a und 10b) in der gut besetzten Aula der Ida-Purper-Schule.
Nicht nur ihren Eltern und Mitschülern präsentierten sie auf vielschichtige und zum Teil sehr bewegende Art und Weise, wie intensiv sie sich mit der deutschen und europäischen Geschichte im 20. Jahrhundert auseinandergesetzt hatten.
Dazu berichteten sie von ihrer dreitägigen Exkursion (vom 25.-27.09.2019), die sie mit den Lehrern Karl-Heinz Kämmerer, Michael Ozimek, Wilfried Kliebisch, Julia Lüders und Heike Holtermann und in Begleitung des Schulelternsprechers, Gerd Pälzer, sowie Wilfried Ulrich, Diakon und Jugendreferent im Kirchenkreis Obere Nahe, in Verdun und dem Konzentrationslager Natzweiler-Struthof sowie der Synagoge in Schirmeck verbrachten. Darüber hinaus unterstützte auch die Schulsozialarbeiterin, Jeanette Hombrecher sowohl Betreuer als auch Schüler, was sich als absolut gewinnbringend und notwendig erwies.
Gerade die unmittelbaren und ungefiltert vermittelten Eindrücke im Konzentrationslager machten trotz intensiver Vorbereitung durch den Religions- und Geschichtsunterricht und die thematische Einführung bzw. begleitende Reflexionsphasen durch Herrn Ulrich eine noch intensivere emotionale Aufarbeitung vor Ort nötig. Das bestätigten auch Heike Holtermann und Michael Ozimek als hauptverantwortliche Organisatoren dieser Exkursion.
Alle Teilnehmer dieser wertvollen Fahrt betrachteten die Eindrücke während dieser drei Tage als Gewinn und mehr als sinnvolle Ergänzung zum Unterricht in der Schule. Somit haben die außerschulischen Lernorte in Verdun, dem Fort Douaumont oder dem ehemaligen Konzentrationslager ihre Wirkung auch in puncto Nachhaltigkeit vollends erfüllt.
Das zeigten die Jugendlichen bei einer beeindruckenden Veranstaltung, in der sie ihre Erlebnisse mit Hilfe von Powerpoint-Präsentationen, Erfahrungsberichten, Liedern wie „Leben“ von PUR und eigenen Gedichten und nachdenklichen Texten auf beeindruckende und einfühlsame Weise vorstellten. Weitere persönliche Eindrücke konnten die Gäste im Anschluss an das offizielle Programm in Form einer Ausstellung in der Aula der Ida-Purper-Schule betrachten.
Vorher dankten die Moderatorinnen Ebru Göymen, Katja Eremeev und Aissatou Kouyate, die nach der Begrüßung durch die Schulleiterin, Simone Busch, durch den abwechslungsreichen Abend führten, auch noch den Sponsoren dieser Fahrt.
Mit dem Lied von Udo Lindenberg „Wir ziehen in den Frieden“ und einem eindeutigen Bekenntnis zu den Werten unseres Grundgesetzes beantworteten die Jugendlichen diese Frage und luden alle Gäste noch zum Verweilen und angeregten Austausch ein.
Wir ziehen in den Frieden…